Wer sind wir?
#WOD WELTOFFENES DRESDEN ist ein 2014 gegründeter, offener Zusammenschluss von Kulturinstitutionen in öffentlicher und privater Trägerschaft in Dresden. Gemeinsam treten wir für eine weltoffene und solidarische Gesellschaft ein, indem wir uns für die Würde eines jeden Menschen und demokratische Werte einsetzen sowie Kunst und Kultur in ihrer Vielfalt und Freiheit leben.
Wir sind als #WOD Teil der Zivilgesellschaft und setzen ästhetische, künstlerische und inhaltliche Impulse für einen reflektierten, kritischen und sorgsamen Umgang mit unserer demokratisch verfassten freiheitlichen Gesellschaft und ihrer Kultur. Die kulturelle Lebendigkeit Dresdens und das reiche künstlerische Schaffen machen den Geist der Stadt aus. Sie prägen Gemeinschaften und begleiten deren lebendigen Wandel.
Kunst und Kultur leisten einen konstruktiven Beitrag zu notwendigen gesellschaftlichen Diskursen und können diese immer wieder neu aktivieren und pflegen. In Zeiten zunehmender demokratiefeindlicher Tendenzen bekunden Kunst und Kultur in ihren zahlreichen Formen Vielfalt. Diese wird in Gesellschaften durch eine Freiheit des Ausdrucks möglich und muss in unserer Stadt weiterhin bewahrt werden. Es braucht Menschen, die für gelebte Werte und eine Atmosphäre des Miteinanders öffentlich und hörbar eintreten. Dazu gehören für #WOD WELTOFFENDES DRESDEN das Einstehen für demokratische Grundwerte, Solidarität mit anderen demokratischen Kräften und Kulturschaffenden sowie die Anerkennung der Gleichwertigkeit verschiedener Lebensmodelle und Wertvorstellungen, die das Grundgesetz achten; ebenso das Bewusstsein für Missstände und die kritische Auseinandersetzung mit eigenen Privilegien. Die damit einhergehenden Herausforderungen verstehen wir als Bereicherung, die Veränderungen durch eine global vernetzte Welt als Erweiterung unserer regionalen Perspektive, die daraus resultierenden Konflikte als Chance der konstruktiven Auseinandersetzung.
Was wollen wir?
#WOD WELTOFFENES DRESDEN ist ein Netzwerk, dessen Mitglieder sich zu aktuellen Fragen und Herausforderungen klar positionieren, eine konstruktive Gesprächskultur etablieren und vielfältige Perspektiven als bereichernd wertschätzen. Wir setzen uns füreinander ein und helfen uns gegenseitig, wir tauschen Wissen aus und teilen Ressourcen. Gemeinsame Veranstaltungen, interner Austausch sowie Meinungs- und Weiterbildung und die ideelle Unterstützung der #WOD-Mitglieder sind Teil unserer Arbeit.
Wir schützen proaktiv die Kunstfreiheit und erhöhen die öffentliche Sichtbarkeit unserer politischen, ästhetischen und künstlerischen Arbeit. Wir wollen Zivilcourage stärken und Engagement ermöglichen und so die Rahmenbedingungen für ein weltoffenes Dresden schaffen. Dabei stehen wir Seite an Seite mit allen, die sich wie wir klar gegen Populismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit sowie jegliche Form von Diskriminierung positionieren. Wo demokratische Grundwerte verletzt werden und die Gesellschaft in ihrer Diversität nicht anerkannt wird, setzen wir uns für den Schutz der Menschenwürde, die Wahrung persönlicher Integrität, gegenseitigen Respekt und Chancengleichheit/ Geschlechtergerechtigkeit ein.
Mehr oder weniger?! – Perspektiven für die Zukunft der Kulturen in Dresden
Das erste Jahr der Pandemie 2020 war ein schwieriges Jahr für die gesamte Gesellschaft. Die Kunst- und Kulturschaffenden waren 2020 überall existentiell von der Corona-Pandemie und ihren Folgen betroffen, die Folgen wird man voraussichtlich auch über das Jahr 2021 hinaus spüren. Gemeinsam hat #WOD WELTOFFENES DRESDEN auch in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Kultur und vielen weiteren freien Akteuren begonnen, sich mit den Folgen der Pandemie auseinander zu setzen.
Am Sonntag, den 27. September 2020 um 11.00 Uhr fand dazu im Staatsschauspiel Dresden (Schauspielhaus, Theaterstr. 2, 01067 Dresden) mit Gästen aus der Kultur und Politik eine Diskussionsveranstaltung statt, mit der zentralen Frage: »Was ist uns diese Zukunft wert?«. Auf dem Podium waren Annekatrin Klepsch, Zweite Bürgermeisterin, Beigeordnete für Kultur und Tourismus des Stadt Dresden, Carena Schlewitt, Europäisches Zentrum der Künste Hellerau, Intendantin Lydia Hempel, Landesverband Bildende Kunst Sachsen e. V.,Geschäftsführerin Anne Pallas, Landesverband Soziokultur Sachsen e. V., Geschäftsführerin Torsten Tannenberg, Sächsischer Musikrat e. V., Geschäftsführer, es moderierte Frank Richter.
Eine Arbeitsgruppe „Tischgespräche“ befasst sich parallel dazu seit dem Oktober 2020 mit der Vermittlung der Frage, warum Institutionen und freie Kultur gerade jetzt in der Krise Stabilität benötigen. Für den 12.11. wurde im Rahmen der Veranstaltung "Von Luft und Liebe - Ist die Zukunft der Kultur krisenfest?" zu drei Tischgesprächen zunächst in die Technischen Sammlungen und dann digital eingeladen, in denen Politiker:innen, Institutionen und freie Szene in einen offenen Austausch kommen sollten. Zu diesem neuen Format wurde der Arbeitsgruppe ein großes positives Feedback aus der Kulturszene und den Fraktionen der Politik gespiegelt. Da die Kapazitäten aller aufgrund des Lockdowns im November stark herausgefordert waren, fiel die Entscheidung, den Termin für die geplanten Tischgespräche zu verschieben. Der Gesprächsfaden mit allen eingeladenen Gästen und Beteiligten wird aufrechterhalten und die Veranstaltung wird in geplanter Form eines physischen Beieinanderseins im Jahr 2021 – sobald wieder möglich – durchgeführt.
Ein gemeinsames Statement der Kulturinstitutionen von #WOD - WELTOFFENES DRESDEN zur Sorge um die Zukunftsfähigkeit der Kultur in Dresden wurde Anfang November 2020 veröffentlicht.